Ringvorlesungen

Ringvorlesung 2014 „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“

Hannover hat sich in den letzten 10 Jahren durch intensive Zusammenarbeit der Wissenschaftler aller hannoverschen Hochschulen zu einem international anerkannten Zentrum für Biomedizintechnik entwickelt.

Durch den Schulterschluss von Grundlagenwissenschaftlern, Ingenieuren und Medizinern wurden im Bereich der Regenerativen Medizin mit dem Tissue Engineering und der Implantattechnologie weltweit Standards gesetzt. Gerade in Hinblick auf den klinischen Einsatz ist die Biomedizintechnikforschung in Hannover international führend.

Die gemeinsamen Forschungsarbeiten werden in Kürze in einem von allen hannoverschen Hochschulen getragenem Forschungsneubau, dem Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE), durchgeführt.

Um den Bürgerinnen und Bürgern Hannovers den hohen Stand der Forschung in den verschiedensten Bereichen der Medizintechnik näher zu bringen, veranstalten wir im jährlichen Wechsel zwischen Leibniz Universität Hannover und Medizinischer Hochschule Hannover eine Vortragsveranstaltung zu den Forschungsarbeiten. Im Sommersemester 2014 fand die Veranstaltung an der Leibniz Universität Hannover statt. Die Wissenschaftler der Hochschulen haben zusammen mit Industrievertretern über ihre Arbeiten berichtet und standen anschließend zur Diskussion bereit.

Koordinationsteam: Prof. Dr. Meike Stiesch, Prof. Dr. Axel Haverich, Prof. Dr. Thomas Scheper

Diese Vortragsreihe ist eine Veranstaltung der Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V. in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover und der Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover.

Programm

30.04.2014 Zähne

Prof. Dr. Meike Stiesch
Biofabrication in der Zahnmedizin – was ist heute möglich?
Prof. Dr. Andreas Kirschning
Oberflächen neu gestalten oder wie schützt man Zahnimplantate vor Infektionen?
Prof. Dr. Christoph Klimmt
Vertrauen in die High-Tech-Schwärmer? Biomedizintechnik und Öffentlichkeit

07.05.2014 Haut

Prof. Dr. Peter Vogt
Hautersatz – Lebensrettend für Brandverletzte und Schwerverletzte
Prof. Dr. Boris Chichkov
Laser-Drucken - von Nanopartikeln zu menschlichem Gewebe
Dr. Joachim Bertram
Wege und Technologie zu Tiersatzmodellen am Beispiel „Bioscaffold Haut“

14.05.2014 Knochen

Prof. Dr. Henning Windhagen
Resorbierbare Metallimplantate: from bed to bedside
Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier
Metallurgie von Magnesiumimplantaten
Prof. Dr. Utz Claassen
Entrepreneurship in der Biotechnologie

21.05.2014 Ohr

Prof. Dr. Thomas Lenarz
Elektrische und mechanische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate
Prof. Dr. Alexander Heisterkamp
Grundlagen des Hörens mit Licht
Dr. Martin Kinkel
Akustische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate

28.05.2014 Gefäße

Prof. Dr. Mathias Wilhelmi
Gefäßimplantate – neue Power für schwache Muskeln
(Schaufensterkrankheit, Koronarsklerose und Co.)
Prof. Dr. Thomas Scheper
Bioprozesstechnik: Wege zu funktionalen Implantaten
Prof. Dr. Nils Hoppe
Recht, Ethik und Regenerative Medizin: Innovative

11.06.2014 Herz

Prof. Dr. Axel Haverich
Das Herz aus der Retorte?
Prof. Dr.-Ing. Holger Blume
Drahtlos gekoppelte elektronische Sensorplattformen für die Medizintechnik
Dr. Clemens Meyer-Kobbe
Fortschritt Herz: Ohne Technik geht es nicht
30.04.2014 Zähne
Prof. Dr. Meike Stiesch
Biofabrication in der Zahnmedizin – was ist heute möglich?
Prof. Dr. Andreas Kirschning
Oberflächen neu gestalten oder wie schützt man Zahnimplantate vor Infektionen?
Prof. Dr. Christoph Klimmt
Vertrauen in die High-Tech-Schwärmer? Biomedizintechnik und Öffentlichkeit
07.05.2014 Haut
Prof. Dr. Peter Vogt
Hautersatz – Lebensrettend für Brandverletzte und Schwerverletzte
Prof. Dr. Boris Chichkov
Laser-Drucken - von Nanopartikeln zu menschlichem Gewebe
Dr. Joachim Bertram
Wege und Technologie zu Tiersatzmodellen am Beispiel „Bioscaffold Haut“
14.05.2014 Knochen
Prof. Dr. Henning Windhagen
Resorbierbare Metallimplantate: from bed to bedside
Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier
Metallurgie von Magnesiumimplantaten
Prof. Dr. Utz Claassen
Entrepreneurship in der Biotechnologie
21.05.2014 Ohr
Prof. Dr. Thomas Lenarz
Elektrische und mechanische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate
Prof. Dr. Alexander Heisterkamp
Grundlagen des Hörens mit Licht
Dr. Martin Kinkel
Akustische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate
28.05.2014 Gefäße
Prof. Dr. Mathias Wilhelmi
Gefäßimplantate – neue Power für schwache Muskeln
(Schaufensterkrankheit, Koronarsklerose und Co.)
Prof. Dr. Thomas Scheper
Bioprozesstechnik: Wege zu funktionalen Implantaten
Prof. Dr. Nils Hoppe
Recht, Ethik und Regenerative Medizin: Innovative
11.06.2014 Herz
Prof. Dr. Axel Haverich
Das Herz aus der Retorte?
Prof. Dr.-Ing. Holger Blume
Drahtlos gekoppelte elektronische Sensorplattformen für die Medizintechnik
Dr. Clemens Meyer-Kobbe
Fortschritt Herz: Ohne Technik geht es nicht

Rückblick

Bildquelle: Leibniz Universität Hannover
Thema „Ohr“

Am 21. Mai fand der vierte Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt. Diesmal ging es um das Ohr.

Das Ohr ist ein Sinnesorgan, mit dem Schall, also ein Ton oder ein Geräusch, akustisch wahrgenommen wird. Außerdem steuert das Gleichgewichtsorgan im Ohr als Kontrollorgan unser Bewegungsmuster.

Erbliche oder auch krankheitsbedingte Ursachen für einen langfristigen Hörausfall können die Betroffenen in ihrem Alltagsleben erheblich limitieren, Kinder in ihrer Entwicklung behindern oder ältere Menschen die Teilnahme am sozialen Leben beschränken.

Durch den Einsatz moderner Technik ist es mittlerweile möglich, das Hörvermögen zumindest partiell zu ersetzen. Ingenieurwissenschaftliche, sinnesphysiologische und chirurgische Erfahrungen wirken in diesem Forschungsgebiet sehr gewinnbringend zusammen.

Zu diesem Thema erwarteten die Zuhörer folgende Vorträge: „Elektrische und mechanische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate“ von Herrn Prof. Dr. Thomas Lenarz (Medizinische Hochschule Hannover), „Grundlagen des Hörens mit Licht“von Prof. Dr. Alexander Heisterkamp (Leibniz Universität Hannover) und „Akustische Stimulation des Gehörs“ von Herrn Dr. Martin Kinkel (KIND Hörgeräte).

Thema „Knochen“

Der dritte Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ zum Thema „Knochen“ fand am 14. Mai statt.

Das Knochengewebe bezeichnet ein besonders hartes, skelettbildendes Stützgewebe der Wirbeltiere. Das menschliche Skelett besteht aus etwa 206 Knochen. Das Längenwachstum des Knochens hält bis zum Schluss der sogenannten Epiphysenfuge (eines Wachstumsspalts in den langen Röhrenknochen) etwa im Alter von 18-21 Jahren an. Lebenslang erneuert sich der Knochen in einem gutabgewogenen Gleichgewicht zwischen Knochenresorption und Knochenneubildung. Dieser Prozess ist bei manchen Menschen durch Umwelteinflüsse und die Alterung empfindlich gestört, so dass künstlicher Knochenersatz hier, wie auch nach Operationen, sehr wichtig ist. In der Forschung werden neue Implantate entwickelt, die einen langfristigen funktionellen Ersatz der Knochenfunktion gewährleisten und auch wesentliche Erkenntnisse der regenerativen Medizin berücksichtigen.

Nach der Begrüßung vom Präsidenten der Leibniz Universität Hannover, Herrn Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, folgten -moderiert von Frau Prof. Dr.-Ing. Birgit Glasmacher- die Vorträge von Prof. Dr. Henning Windhagen (Resorbierbare Metallimplantate: from bed to bedside), Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier (Metallurgie von Magnesiumimplantaten) und Prof. Dr. Utz Claassen (Entrepreneurship in der Biotechnologie).

Prof. Dr. Henning Windhagen ist seit 1996 Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule im Annastift. Seine klinische Arbeit erstreckt sich auf die Rekonstruktive Chirurgie der großen Gelenke mit Leitung des Endoprothesenzentrums ENDOCmax. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem der Implantattechnologie. Forschungen konzentrieren sich hier auf kinematische Zusammenhänge von Gelenkprothesen und deren patientenindividuelle Rekonstruktion. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Materialentwicklungen für temporäre Implantate und Dauerimplantate.

Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier leitet seit Oktober 2010 das Institut für Werkstoffkunde an der Leibniz Universität Hannover. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten ist die Untersuchung der Mikrostruktur-Eigenschaftskorrelation und die Entwicklung validierter Modelle, die eine Vorhersage des Verhaltens von hochbeanspruchten Werkstoffen unter praxisrelevanten Bedingungen ermöglichen. In den überwiegend experimentell ausgerichteten Arbeiten wird hierzu das Werkstoffverhalten unter überlagerten mechanischen, korrosiven und thermischen Beanspruchungsbedingungen untersucht.

Professor Dr. Utz Claassen ist Topmanager, Unternehmensberater, Unternehmer, Wissenschaftler, Publizist und Buchautor. Als einziger Manager und Unternehmer war er in allen drei Größenkategorien des „Innovationspreises der deutschen Wirtschaft – Erster Innovationspreis der Welt®“ erfolgreich. Der US- Ökonom Jeremy Rifkin beschrieb Claassen als einen der führenden Manager der deutschen Wirtschaft, der Ehrenpräsident der Nestlé AG, Helmut Maucher, bezeichnete ihn gar als einen „der erfolgreichsten und mutigsten Manager unserer Zeit.“ Utz Claassen ist Gründer, Mehrheitsaktionär und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Syntellix AG, Hannover, sowie Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover und zugleich Botschafter der Leibniz Universität.

Thema „Haut“

Am 7. Mai fand der zweite Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt.

Frau Prof. Dr.-Ing. Glasmacher moderierte die Veranstaltung wieder mit gewohnter Energie. Herr Prof. Dr.-Ing. Erich Barke begrüßte die Zuhörer als Präsident der Leibniz Universität und als stellvertretender Vorsitzender der Universitätsgesellschaft und warb u.a. für eine Mitgliedschaft in der Universitätsgesellschaft.

Zum Thema „Haut“ erwarteten die Zuhörer folgende Vorträge: „Hautersatz – Lebensrettend für Brandverletzte und Schwerverletzte“ von Herrn Prof. Dr. Peter Vogt (Medizinische Hochschule Hannover), „Laser-Drucken – von Nanopartikeln zu menschlichem Gewebe“ von Prof. Dr. Boris Chichkov (Leibniz Universität Hannover) und „Wege und Technologie zu Tiersatzmodellen am Beispiel Bioscaffold Haut“ von Herrn Dr. Joachim Bertram (Chief Scientific Officer, IBA GmbH, Göttingen).

Die Haut ist das vielseitigste Organ des menschlichen Organismus. Sie dient der Abgrenzung von Innen und Außen und schützt vor Umwelteinflüssen, gleichzeitig dient sie der Repräsentation unserer Persönlichkeit und z.B. durch ihre Duftdrüsen auch der emotionalen Kommunikation von uns Menschen.

Die Haut spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, im Flüssigkeitshaushalt und übernimmt auch Funktionen im Bereich der Immunabwehr. Verbrennungen, toxische oder entzündliche Schädigungen aber auch Krebsoperationen können zu erheblichen Defekten im Bereich der Haut führen mit teils lebensbedrohlichen Folgen.

Langfristige Hautdestruktionen beeinflussen auch wesentlich unser Sozialverhalten. Die Entwicklung einer dauerhaften Ersatzhaut im Rahmen der regenerativen Medizin ist daher ein sehr relevantes Forschungsziel.

Auch diesmal konnten den Experten im Anschluss an die Vorträge Fragen gestellt werden.

Thema „Zähne“

Am 30. April fand der erste Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt.

Frau Prof. Dr.-Ing. Glasmacher moderierte die Veranstaltung. Herr Prof. Dr.-Ing. Erich Barke begrüßte die Zuhörer als Präsident der Leibniz Universität und als stellvertretender Vorsitzender der Universitätsgesellschaft. Als Vertreterin der Landeshauptstadt Hannover überbrachte Frau Bürgermeisterin Regine Kramarek ein Grußwort.

Vortragende zum Thema „Zähne“ waren Frau Prof. Dr. Meike Stiesch (Medizinische Hochschule Hannover), Herr Prof. Dr. Andreas Kirschning (Leibniz Universität Hannover) und Herr Prof. Dr. Christoph Klimmt (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover).

Zähne sind Hartgebilde in der Mundhöhle des Menschen und weisen eine wichtige Funktion nicht nur beim Kauen und Sprechen, sondern auch für unsere Allgemeingesundheit und unser ästhetisches Erscheinungsbild auf. Bei Kindern werden 20 Milchzähne angelegt, die bereits im Alter von 4-7 Jahren durch 32 permanente Zähne ersetzt werden. Damit sind Zähne die einzigen Organe des menschlichen Körpers, die im Laufe des Lebens aus Stammzellen neu gebildet werden, und stellen so ein wesentliches Modell für die Erforschung der Organentwicklung in der regenerativen Medizin dar. Karies und die Zahnfleischerkrankung Parodontitis können Zähne angreifen und zu chronischen Entzündungen führen, die auch einen Einfluss auf unsere Allgemeingesundheit haben. Durch unsere immer älter werdende Gesellschaft ist der frühe Zahnwechsel im Kindesalter eher ungünstig und das Problem des Zahnersatzes wird immer drängender. In der modernen Implantologie werden daher erfolgreich Strategien für dauerhafte und möglichst naturgetreue Zahnimplantate mit guter Langzeitprognose entwickelt.

Nach den Vorträgen wurde mit den Vortragenden und Zuhörern noch lebhaft über die dargestellten Themen diskutiert.

Thema „Ohr“

Am 21. Mai fand der vierte Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt. Diesmal ging es um das Ohr.

Das Ohr ist ein Sinnesorgan, mit dem Schall, also ein Ton oder ein Geräusch, akustisch wahrgenommen wird. Außerdem steuert das Gleichgewichtsorgan im Ohr als Kontrollorgan unser Bewegungsmuster.

Erbliche oder auch krankheitsbedingte Ursachen für einen langfristigen Hörausfall können die Betroffenen in ihrem Alltagsleben erheblich limitieren, Kinder in ihrer Entwicklung behindern oder ältere Menschen die Teilnahme am sozialen Leben beschränken.

Durch den Einsatz moderner Technik ist es mittlerweile möglich, das Hörvermögen zumindest partiell zu ersetzen. Ingenieurwissenschaftliche, sinnesphysiologische und chirurgische Erfahrungen wirken in diesem Forschungsgebiet sehr gewinnbringend zusammen.

Zu diesem Thema erwarteten die Zuhörer folgende Vorträge: „Elektrische und mechanische Stimulation des Gehörs – Hörimplantate“ von Herrn Prof. Dr. Thomas Lenarz (Medizinische Hochschule Hannover), „Grundlagen des Hörens mit Licht“von Prof. Dr. Alexander Heisterkamp (Leibniz Universität Hannover) und „Akustische Stimulation des Gehörs“ von Herrn Dr. Martin Kinkel (KIND Hörgeräte).

Thema „Knochen“

Der dritte Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ zum Thema „Knochen“ fand am 14. Mai statt.

Das Knochengewebe bezeichnet ein besonders hartes, skelettbildendes Stützgewebe der Wirbeltiere. Das menschliche Skelett besteht aus etwa 206 Knochen. Das Längenwachstum des Knochens hält bis zum Schluss der sogenannten Epiphysenfuge (eines Wachstumsspalts in den langen Röhrenknochen) etwa im Alter von 18-21 Jahren an. Lebenslang erneuert sich der Knochen in einem gutabgewogenen Gleichgewicht zwischen Knochenresorption und Knochenneubildung. Dieser Prozess ist bei manchen Menschen durch Umwelteinflüsse und die Alterung empfindlich gestört, so dass künstlicher Knochenersatz hier, wie auch nach Operationen, sehr wichtig ist. In der Forschung werden neue Implantate entwickelt, die einen langfristigen funktionellen Ersatz der Knochenfunktion gewährleisten und auch wesentliche Erkenntnisse der regenerativen Medizin berücksichtigen.

Nach der Begrüßung vom Präsidenten der Leibniz Universität Hannover, Herrn Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, folgten -moderiert von Frau Prof. Dr.-Ing. Birgit Glasmacher- die Vorträge von Prof. Dr. Henning Windhagen (Resorbierbare Metallimplantate: from bed to bedside), Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier (Metallurgie von Magnesiumimplantaten) und Prof. Dr. Utz Claassen (Entrepreneurship in der Biotechnologie).

Prof. Dr. Henning Windhagen ist seit 1996 Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule im Annastift. Seine klinische Arbeit erstreckt sich auf die Rekonstruktive Chirurgie der großen Gelenke mit Leitung des Endoprothesenzentrums ENDOCmax. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem der Implantattechnologie. Forschungen konzentrieren sich hier auf kinematische Zusammenhänge von Gelenkprothesen und deren patientenindividuelle Rekonstruktion. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Materialentwicklungen für temporäre Implantate und Dauerimplantate.

Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier leitet seit Oktober 2010 das Institut für Werkstoffkunde an der Leibniz Universität Hannover. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten ist die Untersuchung der Mikrostruktur-Eigenschaftskorrelation und die Entwicklung validierter Modelle, die eine Vorhersage des Verhaltens von hochbeanspruchten Werkstoffen unter praxisrelevanten Bedingungen ermöglichen. In den überwiegend experimentell ausgerichteten Arbeiten wird hierzu das Werkstoffverhalten unter überlagerten mechanischen, korrosiven und thermischen Beanspruchungsbedingungen untersucht.

Professor Dr. Utz Claassen ist Topmanager, Unternehmensberater, Unternehmer, Wissenschaftler, Publizist und Buchautor. Als einziger Manager und Unternehmer war er in allen drei Größenkategorien des „Innovationspreises der deutschen Wirtschaft – Erster Innovationspreis der Welt®“ erfolgreich. Der US- Ökonom Jeremy Rifkin beschrieb Claassen als einen der führenden Manager der deutschen Wirtschaft, der Ehrenpräsident der Nestlé AG, Helmut Maucher, bezeichnete ihn gar als einen „der erfolgreichsten und mutigsten Manager unserer Zeit.“ Utz Claassen ist Gründer, Mehrheitsaktionär und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Syntellix AG, Hannover, sowie Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover und zugleich Botschafter der Leibniz Universität.

Thema „Haut“

Am 7. Mai fand der zweite Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt.

Frau Prof. Dr.-Ing. Glasmacher moderierte die Veranstaltung wieder mit gewohnter Energie. Herr Prof. Dr.-Ing. Erich Barke begrüßte die Zuhörer als Präsident der Leibniz Universität und als stellvertretender Vorsitzender der Universitätsgesellschaft und warb u.a. für eine Mitgliedschaft in der Universitätsgesellschaft.

Zum Thema „Haut“ erwarteten die Zuhörer folgende Vorträge: „Hautersatz – Lebensrettend für Brandverletzte und Schwerverletzte“ von Herrn Prof. Dr. Peter Vogt (Medizinische Hochschule Hannover), „Laser-Drucken – von Nanopartikeln zu menschlichem Gewebe“ von Prof. Dr. Boris Chichkov (Leibniz Universität Hannover) und „Wege und Technologie zu Tiersatzmodellen am Beispiel Bioscaffold Haut“ von Herrn Dr. Joachim Bertram (Chief Scientific Officer, IBA GmbH, Göttingen).

Die Haut ist das vielseitigste Organ des menschlichen Organismus. Sie dient der Abgrenzung von Innen und Außen und schützt vor Umwelteinflüssen, gleichzeitig dient sie der Repräsentation unserer Persönlichkeit und z.B. durch ihre Duftdrüsen auch der emotionalen Kommunikation von uns Menschen.

Die Haut spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, im Flüssigkeitshaushalt und übernimmt auch Funktionen im Bereich der Immunabwehr. Verbrennungen, toxische oder entzündliche Schädigungen aber auch Krebsoperationen können zu erheblichen Defekten im Bereich der Haut führen mit teils lebensbedrohlichen Folgen.

Langfristige Hautdestruktionen beeinflussen auch wesentlich unser Sozialverhalten. Die Entwicklung einer dauerhaften Ersatzhaut im Rahmen der regenerativen Medizin ist daher ein sehr relevantes Forschungsziel.

Auch diesmal konnten den Experten im Anschluss an die Vorträge Fragen gestellt werden.

Thema „Zähne“

Am 30. April fand der erste Vortrag der Vortragsreihe zum Thema „Biomedizintechnik in Hannover – die Zukunft hat begonnen“ statt.

Frau Prof. Dr.-Ing. Glasmacher moderierte die Veranstaltung. Herr Prof. Dr.-Ing. Erich Barke begrüßte die Zuhörer als Präsident der Leibniz Universität und als stellvertretender Vorsitzender der Universitätsgesellschaft. Als Vertreterin der Landeshauptstadt Hannover überbrachte Frau Bürgermeisterin Regine Kramarek ein Grußwort.

Vortragende zum Thema „Zähne“ waren Frau Prof. Dr. Meike Stiesch (Medizinische Hochschule Hannover), Herr Prof. Dr. Andreas Kirschning (Leibniz Universität Hannover) und Herr Prof. Dr. Christoph Klimmt (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover).

Zähne sind Hartgebilde in der Mundhöhle des Menschen und weisen eine wichtige Funktion nicht nur beim Kauen und Sprechen, sondern auch für unsere Allgemeingesundheit und unser ästhetisches Erscheinungsbild auf. Bei Kindern werden 20 Milchzähne angelegt, die bereits im Alter von 4-7 Jahren durch 32 permanente Zähne ersetzt werden. Damit sind Zähne die einzigen Organe des menschlichen Körpers, die im Laufe des Lebens aus Stammzellen neu gebildet werden, und stellen so ein wesentliches Modell für die Erforschung der Organentwicklung in der regenerativen Medizin dar. Karies und die Zahnfleischerkrankung Parodontitis können Zähne angreifen und zu chronischen Entzündungen führen, die auch einen Einfluss auf unsere Allgemeingesundheit haben. Durch unsere immer älter werdende Gesellschaft ist der frühe Zahnwechsel im Kindesalter eher ungünstig und das Problem des Zahnersatzes wird immer drängender. In der modernen Implantologie werden daher erfolgreich Strategien für dauerhafte und möglichst naturgetreue Zahnimplantate mit guter Langzeitprognose entwickelt.

Nach den Vorträgen wurde mit den Vortragenden und Zuhörern noch lebhaft über die dargestellten Themen diskutiert.

Archiv

So erreichen Sie uns

Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V.
Wilhelm-Busch-Straße 4
30167 Hannover

Telefon: 0511/762-19112
Fax: 0511/762-19113
E-Mail: info@universitaetsgesellschaft.uni-hannover.de
crossmenuchevron-downarrow-right linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram